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Was wie eine Eröffnungssequenz eines Roller Skate Films der 70er wirkt, gehört zu den letzten Zuckungen der Disco-Ära. Ein Film der nicht in die Zeit passte und vor genau 30 Jahren seine Premiere erlebte. Can't Stop the Music, der Film der Band Village People, war ein Megaflop, eine kruder Mix von Teenie-Musical-Komödie und ironischem Ausrufezeichen der Schwulenbewegung.

Den Village People gelang mit ihrer Musik und ihrem Auftreten, eine primär schwule Zielgruppe anzusprechen, obwohl sich die Gruppe nie selbst als homosexuell identifiziert hatte, um damit den Mainstream zu erreichen. Als 5 Minuten Song ignorierte das tanzwütige Volk die kodierte Sprache und die Ikonografie der schwulen Subkultur, in einem zwei Stunden langem Film verpackt war es eindeutig und überforderte sowohl die damaligen Kritiker wie auch die Kinogänger. Was man auch daran erkennen konnte, dass der Soundtrack ein Erfolg war.

Zu alledem wurden 1981 das erste Mal die "Golden Raspberry Awards" vergeben, die goldene Himbeere für die schlechtesten Filme als Kontrapunkt zu der Oscar-Verleihung. "Can't Stop the Music" schaffte die Nominierung in allen Kategorien außer der des schlechtesten Nebendarstellers. Steve Guttenberg als rollschuhlaufender Komponist, Plattenverkäufer und DJ Jack Morell war nicht nominiert, was seine Klasse zeigt. Die Figur sollte unübersehbar Jacques Morali darstellen, den Produzent und Caster der Village People, der in einem Schallplattenladen auf dem französischen Flughafen Orly seinen Einstieg ins Musikbusiness startete. Am Ende errang der Streifen die ersten goldenen Himbeeren, die für den schlechtesten Film und das schlechteste Drehbuch vergeben worden sind. Übrigens in harter Konkurrenz zu dem Roller Skate Musical Xanadu, das bei Nominierungen in 6 Katogerien den Preis für die schlechteste Regie einsammeln konnte.

Was bleibt ist die grandiose Eröffnung mit Steve Guttenberg, der auf Rollschuhen furchtlos durch den Straßen-Dschungel von Manhatten skatet und mit den Armen genzenlose Freude signalisiert. Ein Symbol des dominierenden Lebensgefühls der 80er Jahre: Alles wird gut, alles ist möglich.