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Mit tausenden anderer Skater durch die Straßen zu rollen, ist immer ein tolles Erlebnis, Besonders auch bei Deutschlands größten Nightskating-Events, der Rollnacht Düsseldorf. Michael hat mir einen Bericht über die Rollnacht geschickt, den ich hier präsentiere:
Frank und ich hatten uns trotz 50%iger Niederschlagswahrscheinlichkeit auf den Weg gemacht und wurden auf der Autobahn kurz vor D-Dorf prompt von einem heftigen Wolkenbruch empfangen. Da uns aber noch gut eine Stunde bis zum Start der Veranstaltung blieb, haben wir weiter darauf gesetzt, dass sich das Wetter evtl. bessern würde. Allerdings wurde unsere mühselige Parkplatzsuche vor Ort von Dauerregen begleitet, so dass sich langsam Unmut in uns breit machte.

Eine halbe Stunde vor Beginn hatten wir schliesslich einen Stellplatz für unser Vehikel gefunden, waren aber angesichts der anhaltend schlechten Wetterlage sehr zögerlich, aus dem Auto zu steigen und in unsere Skatemontour zu schlüpfen.
Als wir uns schon einig geworden waren, die Sache zu canceln und wieder nach Hause zu fahren, haben wir einen letzten Versuch unternommen, den Horizont nach einer evtl. aufreissenden Wolkendecke abzusuchen...und siehe da, durch ein kleines Loch im sonst schwarzgrauen Regenhimmel kam die Sonne und damit einhergehend, neue Hoffnung zum Vorschein.
Ich habe mich dann per Handy mit Micha in Verbindung gesetzt, um mich zu erkundigen, wie er, als erfahrener Marathon-Skater, die Lage einschätzen würde und so erfahren, dass Michael als Ordner bei der Rollnacht mitfahren würde und zuversichtlich war, dass der Event stattfinden würde. Das war für uns beide letztendlich die ausschlaggebende Info, uns trotz klatschnassem Pflaster auf den Weg zur Startaufstellung zu machen.

Dort angekommen, trafen wir auf Micha, der uns freudig willkommen hiess und dazu überredete, angesichts der Strassenlage doch lieber einen Helm beim benachbarten Rollerblade Stand auszuleihen.

Nur wenig später wurde die Rollnacht dann gestartet und statt der bei trockener Witterung zu erwartenden Teilnehmerzahl von ca. 1000 bis 1500 Skatern, setzten sich an diesem verregneten Abend nur ca. 350 wetterunerschrockene Rollisten langsam und vorsichtig in Bewegung.

Langsam und vorsichtig´ war tatsächlich die angesagte Vorgehens-, bzw. Rollweise, denn der triefend nasse Untergrund war äusserst rutschig, so dass an weit ausladende Strokes, enge Kurven oder gar ein Übersetzen nicht zu denken war. Auch die Bremswirkung setzte nur mit starker Verzögerung ein, so dass man aufmerksam und vorausschauend fahren musste. Was uns leidgeplagten Kölnern als erstes positiv auffiel, war die über die gesamte Strecke gesehen überaus glatte und durchweg gut zu befahrene Asphaltdecke, die uns viel Freude machte. Überhaupt war die Strecke bequem zu fahren, allein das Tempo hätte für unseren Geschmack etwas höher sein dürfen, was aber eben auf die Nässe zurückzuführen war.

Die Skater wurden angehalten rechts zu fahren und somit den mitrollenden, gutgelaunten Ordnern und einer Handvoll Motorradpolizisten die linke Gasse zum Passieren frei zu halten. Vorneweg fuhr die gut aufgelegte Tourleitung in einem Discomobil, auf das eine fette Musikanlage installiert war, welche für die weitreichende Beschallung mit ein paar fetten Beats sorgte.
Die Skater im Feld waren trotz Feuchtigkeit und Nässe gut gelaunt und es ergab sich das ein oder andere kleine Gespräch mit den immer wieder wechselnden Rollnachbarn. Darunter sowohl Kinder von 8 Jahren aufwärts, als auch Senioren, die weit über 60 Lenze auf dem Buckel hatten. Micha und einen weiteren Mitstreiter mit eingerechnet, waren mit uns beiden insgesamt nur vier Quadskater vertreten. Zu überquerende Strassenbahnschienen oder bevorstehende Abbiegemanöver wurden von den vorausfahrenden Skatern jeweils durch Handzeichen überkopf angezeigt, was sich in Punkto Sicherheit als hilfreiche Maßnahme erwiess. Die vorne fahrenden Ordner sperrten Kreuzungen, Verkehrsinseln und sonstige Behinderungen frei, so dass der rollende Zug alle vermeintlichen Gefahrenstellen ungehindert passieren konnte. Bei diesen Gelegenheiten fuhren wir immer wieder an Michael vorbei, der uns, immer wenn er uns erblickte, lautstark mit "da sind meine Jungs!" begrüßte. Überhaupt betätigten sich viele der Ordner mehr als Animateure und sorgten unterwegs mit La-Ola-Wellen und anderen Aktionen für gute Stimmung.

Im Feld fuhren auch einige Pressefotografen mit, die fleissig Fotos schossen. Deren Ausbeute kann man hier sehen. Der Zug wurde immer wieder mal kurz angehalten um Nachzügler aufschliessen zu lassen und auf der Hälfte der Strecke gab es dann eine halbstündige Pause, in der der Sponsor - die Düsseldorfer Stadtwerke - neue Entwicklungskonzepte u.a. in Sachen elektromotorbetriebene Polizeifahrzeuge vorstellte, was keinen der Skater aber wirklich zu interessieren schien. Nach einem kleinen Achsschrauben Check-Up, einem Müsliriegel und einem Schluck Apfelschorle, ging es dann weiter durch die Nacht, dem Ziel entgegen.

Das Pflaster war zwischenzeitlich etwas abgetrocknet, so dass wir uns entschlossen hatten, mal einen Zahn zuzulegen und uns von der Mitte des "Rollotons" zur Spitze des Feldes vorzuarbeiten um ein wenig mehr in den Genuss der Musikanlage zu kommen. Dort vorne wurde auch ein wenig schneller geskatet, so dass wir insgesamt etwas mehr auf unsere Kosten kamen. Leider verging auch die zweite Hälfte wie im Fluge, so dass wir ganz überrascht waren, als wir zum Ausgangspunkt der Tour zurückgekehrt waren und die Rollnacht somit ihr Ende fand. Frank und ich fühlten uns nicht ganz ausgelastet und waren uns einig, dass wir noch gerne ein paar Kilometer länger gefahren wären. Dennoch glücklich und zufrieden haben wir uns nach einem kurzen Chat von Michael und Düsseldorf verabschiedet und die nächste Rollnacht am 2. August schon fest ins Visier genommen.
Das macht Lust bei nächsten Mal in Düsseldorf oder bei einer der Skatenights in den anderen Städten dabei zu sein., oder?