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Montag, 6. September 2010
Ich habe einen neuen Stiefel auf den Skates. Einen Sure-Grip 73. Sure-Grip ist eines der größten Unternehmen im Rollsportsektor in den USA.

Mein alter WIFA war nach 25 Jahren sehr eng geworden. Zudem löst sich die Polsterung der Zunge auf, was zu unangenehmen Druckstellen am Spann führte. Die Suche nach einem neuen Schuh für alte Skates ist nicht trivial. Selbst im Rollkunstlaufbreich wird die Auswahl bei normalen Herrengrößen eng. Roll- oder Eiskunstlauf ist bei Erwachsenen mehr Nischensport als bei Kindern und Jugendlichen, und bei Männern exotisch. Am Lager zum Probieren findet man bei den einschlägigen Händlern wenig. Davon abgesehen sind Kunstlaufschuhe von Risport, Belati oder Idea, in Europa gängige Hersteller, meist zu hart und dafür gemacht, dem Fuß beim Axel mit der wackeligen Schlittschuhkufe genug Halt zu geben. Andere Anforderungen wie beim Freestyle Rhythm Skating.

Die Kriterien waren: Er sollte passen, klar. Etwas leichter sein und einen kleineren Absatz haben als der WIFA, nicht betonhart, ... und preislich im Rahmen.

Trifft auf den Sure-Grip 73 ziemlich zu. Bei meinem Besuch in Berlin bei Roadworx konnte ich ein leider nicht passendes Exemplar probieren, in meiner Größe war er schon aus den USA nach Berlin unterwegs. Am Samstag brachte ihn der Paketzusteller. Genau rechtzeitig, um den Schuh noch zu montieren und in Marl am Abend zu testen.


Erster Eindruck: Super. Der 2 cm kürzere Absatz, 5,5 vs. 3,5 cm, ist eindeutig besser als die Highheels mit denen ich die letzten Jahre geskated bin. Wenngleich das Setup noch Eingewöhnung benötigt. Der Stiefel ist sehr bequem, dabei lediglich an den Seiten des Schafts gepolstert. Nach 2,5 Stunden Skaten keine Druckstellen oder gar Blasen am Fuß. Um's Einfahren kommt man nicht herum, denn der Schaft könnte ein wenig nachgiebiger sein, finde ich aber nicht wirklich störend. Die Polsterung soll mit Wärme anpassbar sein. Ob ich das teste und den Schuh bei 60°-70° in den Backofen lege, um ihn hinterher am Fuß abkühlen zu lassen, weiß ich noch nicht.

Mein Urteil: Empfehlenswert, braucht aber noch Erfahrungen im harten Skater-Einsatz.

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Der Schuh ist von Roadworx in Berlin, für 139,95 Euro. Im Internet gibt es eine Sure-Grip Sizing Chart, die sehr gut passt. Wo mein Fuß hinreichte, entsprach das der nötigen Schuhgröße. (Beim Ausdrucken darauf achten, dass das US-Papierformat nicht auf DIN-A4 skaliert wird. "Anpassen der Seitengröße" = "Keine". Die 1-inch-Kontrollbalken nochmals nachmessen, müssen 2,54 cm lang sein).






Zum Wochenbeginn ein Song, der Lust aufs Skaten macht. Am nächsten Samstag startet in Hamburg die Skater Revival Party. Zur Einstimmung ein 80er Jahre Knaller mit Video: "I.O.U." vom englischen Duo Freeez.

Freeez begann mit Jazz-Funk und hatten 1980 in Großbritannien mit Southern Freeez einen Hit. Durch diverse Meinungsverschiedenheiten schrumpften 1983 Freeez bis auf zwei Personen zusammen. Im selben Jahr schrieb der US-Produzent Arthur Baker für das Duo den Titel I.O.U., der auch für den Breakdance-Films Beat Street verwendet worden ist, aber nicht auf der Soundtrack-LP erschien. Rechtzeitig zum Roller Skate Boom ein Song, der die Skater durch den Rink getrieben hat.




Sonntag, 5. September 2010
Bremen war autofrei. Zumindest die Altstadt zwischen Wall und Weser. Bremen war fast skaterfrei. Das lag natürlich auch daran, dass 1000 sportlich ambitionierte Inline-Skater bei der Weser-Inline Tour zwischen 40 km und 110 km in Richtung Bremen unterwegs waren. "Recreational-Skater" sind uns nur vereinzelt begegnet. Bis zu frühen Nachmittag vielleicht eine Handvoll. Stattdessen Fahrradfahrer.


Die meisten Rollen sah man am Presseparkhaus, wo der Sportgarten eine kleine Halfpipe für Skateboarder aufgebaut hatte.

Drinnen konnte die Rampen hoch und besonders runter gerollt werden. Auf jeder Ebene gab es Musik und ein wenig Disconebel.

Das bestätigte wieder einmal meine Beobachtung, dass Inline-Skating als Freizeitbeschäftigung ohne Fitness-Ehrgeiz und außerhalb von Events, nur aus Spaß am Rollen, ein Trendsport war, der am Tiefpunkt angelangt ist. Ist zwar schade, jedoch gibt es für Inliner keinen Grund mehr, Quad Skate als "vollkommen antiquiert" zu belächeln.

Zum Schluß das Positive. Ich bin mehrmals mit wohlwollenden Interesse auf die Roller Skates angesprochen worden. Außerdem habe ich einen Rollschuhfahrer kennengelernt, der auf dem Fahrrad unterwegs war, allerdings gerne auf Quads steht und am Samstag in Hamburg bei der Skater Revival Party sein wird. Und natürlich das Wichtigste. Es war ein entspanntes Skaten an einem schönen Spätsommertag.




Freitag, 3. September 2010
Freitag, Wochenende naht. Morgen abend skate ich im Marl im Roller Skating Rink, am Sonntag in Bremen beim autofreien Tag in der Stadt. Das Wetter soll ja passen.

Das schreibe ich nur, weil mir kein Übergang einfällt, um dieses Video zu posten. Einfach nur herzerfrischend.