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Sonntag, 24. Juli 2011


Noch ein US-Italo-Disco Roller Skating Track von 1980. Chailo waren einen Italo-Amerikanische Gruppe, die unter ihrem eigenen Label veröffentlichte. "Let's Skate" ist ein nettes grooviges Stück.




Samstag, 23. Juli 2011
2011 gibt es für Roller Skater ein Jubiläum zu feiern. Im Sommer vor 35 Jahren eröffneten in Venice Beach die ersten Shops mit Rollschuh-Verleih für Outdoor-Skating. Damit begann eine Welle, die bis Anfang der 80er Jahre die Welt erfasste. Ein Artikel im RollerSkating Magazine von April 1979 beschreibt, wie es angefangen hat.

Danach soll der Student Jeff Rosenberg bei der Suche nach einer Alternative zum Auto, um täglich das Santa Monica College zu erreichen, auf Rollschuhe gekommen sein. Ein Erwachsener draußen auf Roller Skates muss so ähnlich seltsam ausgesehen haben, wie es heutzutage wieder der Fall ist. Einige Leute fragten ihn, wo man die Skates leihen könnte und am 4. Juli 1976 eröffnete er am Strand von Venice Beach seinen mobilen Rollschuh-Verleih "Cheapskates". Das war ein unerwarteter Erfolg - obwohl die angebotenen Indoor-Skates mit harten Rollen und Kugellagern mit losen Kugeln alles andere als optimal für Spaß an der sandigen Strandpromenade geeignet waren. Bald wurden die Rollschuhe mit Skateboard-Rollen und Präzisionslagern aufgerüstet. Auf dem Höhepunkt des Venice-Roller Skating-Booms ließ Rosenberg von den Herstellern eigene für "Cheapskates gebrandete Schuhe, Rollen und Gestelle anfertigen, um sich gegenüber den Dutzenden anderen Verleihstationen zu profilieren.



Die Atmosphäre in Venice Beach muss 1979 grandios gewesen sein.
Music makes the wheels roll faster and puts a number of disjointed bodies into choreographed unison. The rexers take the stage with pre-recorded tapes playing from battery-powered tape players. The crowd gathers in tight to watch the “New Horizons,” a team of four rexers who demonstrate a series of grapevines and cross-steps. These are designed to look like a 20-mile-per-hour drill team. while they actually dance side-by-side in one spot. Sort of a state of suspended roller motion.

Wer diesen Sommer draußen mit Rollschuhen unterwegs ist, sollte einmal an den Studenten denken, der vor 35 Jahren die Nase voll von Strafzetteln wegen Falschparken hatte und Roller Skates angezogen hat.




Freitag, 22. Juli 2011

Mit dem Namen von Athleten signierte Produkte sind im Roller Skating ungewöhnlich. Anders als beim Skateboarding, wo die hedonistische Selbstdarstellung zum festen Bestandteil der Szene gehört. Die Rollen "Tom Peterson Hyper Strada" erzählen jedoch eine einzigartige Geschichte.

Um den Ruhm des Namensgebers zu verstehen, muss man sich die Situation im Rollschnelllauf der 60er und 70er Jahre vor Augen führen. Der Sport war damals in einigen Ländern etwa in Südeuropa oder Australien recht popular. Selbst in den USA begeisterten sich junge Männer und Frauen für die Urform des Wettkampfes auf Rollschuhen, der Jagd nach der Geschwindigkeit. International wurden die Meister auf 200m-Beton-Bahnen mit überhöhten Kurven ("banked track") und auf der Straße ermittelt. Jedoch nahmen US-Sportler an Weltmeisterschaften erst seit 1967 teil. Im Mutterland der Roller Skating Rinks wurde Indoor auf kurzen Strecken und engen Kurven geskatet, statt lange Geraden und langgezogene Kurven. Ein konkurrenzfähiges banked track Oval gab es im ganzen Land nicht. Was die US-Speedskater hoffnungslos unterlegen machte. Bis Tom Peterson kam und dies änderte.



Dazu brauchte es eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Ein Sportler, in dessen Geburtsanzeige in der Zeitung ein Baby mit Rollschuhen gezeichnet war, der mit 18 Monaten skaten lernte und im Alter von drei Jahren seinen ersten Wettkampf bestritt. Wobei am Anfang eine beschämende Niederlage stand. Der kleine Tom war einen Pfiff mit der Trillerpfeife als Startsignal gewohnt. Der Startschuss verschreckte ihn so sehr, dass er weinend von der Bahn geholt werden musste.

15 Jahre später war er US-Meister und sollte mit dem US-Team 1979 an den 8. Panamerikanischen Spielen teilnehmen, wo Rollschnelllauf zum ersten Mal auf dem Programm stand. Außerdem war Tom Peterson für die Weltmeisterschaften in Italien gemeldet. Zur Vorbereitung reiste die Mannschaft zu einem Wettkampf nach Italien. Die Indoor-Skates des US-Teams mit den harten, breiten Rollen und den SA-45 Plates erwiesen sich als vollkommen nutzlos auf dem Betonoval. Peterson soll 8x gestürzt sein und sich 59 Wunden zugezogen haben, die er stolz wie Medaillen gezählt hat. Mit sechs Paar neu erstandenen Roller Skates aus Italien im Gepäck trat er die Heimreise an und gab im Training Gummi auf der Straße. Wenige Monate später triumphierte Peterson in San Juan bei den Panamerikanischen Spielen mit vier Goldmedaillen in fünf Rennen. Zurück in Italien lief es diesmal besser und trotz Stürze konnte er einen zweiten Platz und zwei dritte Plätze bei der Weltmeisterschaft erringen.



Tom Peterson wollte mehr. Doch um sich für die nächsten Weltmeisterschaften zu qualifizieren, musste er erst die nationalen Ausscheidungsrennen gewinnen, die Indoor auf der kurzen flachen Bahn ausgetragen wurden. Die Herausforderung, die perfekte Technik für Outdoor-Rennen zu erlernen und trotzdem Indoor mit einem komplett unterschiedlichen Stil erfolgreich zu sein, gelang ihm eindrucksvoll. National gerade so in das Team gerutscht, gewann er 1980 bei den in Neuseeland ausgetragenen World-Championships sechs Medaillen, darunter drei erste Plätze im 5.000m, 10.000m und 20.000m Bahnrennen.



Anders als seine Kollegen im US-Team, die von Herstellern wie Powell Peralta gesponsert wurden, gab Peterson 1981 an, seine Unabhängigkeit zu schätzen: "I"never accepted a penny in my life". Dafür nahm er ihn Kauf, sich als Athlet neben seinem Job auf die Rennen vorbereiten zu müssen.

Bei den Weltmeisterschaften in Belgien im Jahr darauf fügte er vier Goldmedailen seiner Sammlung hinzu. Es hätten auch 6 sein können. Zweimal soll er seinen Kollegen vom US-Team den Vortritt gegeben haben. 1982 musste er wegen einer Verletzung passen, die er sich beim Wasserski zugezogen hatte. 1983 in Mar del Plata in Argentinien errang er eine weitere Weltmeisterschaft über 1.500m in der Zweier-Saffel.

Sein Name kam auf die grüne Rolle, weil er das Unternehmen Hyper mit gegründet hat. Nach dem Ende seiner sportlichen Karriere hatte er für Kryptonics neue Roller Skate Rollen entworfen. Bei Hyper ging er die Entwicklung von Polyurethane systematisch und wissenschaftlich an - wie die Vorbereitung auf seine Rennen. Sinnvoll, bei den vielen Parametern, die bei der Produktion am Ende für die Eigenschaften einer Rolle verantwortlich sind. Es wird beschrieben, dass er der damit der erste war, was ein Schlaglicht auf die damaligen Methoden und seine Erfahrung bei Kryptonics wirft, wo Trial-and-Error an der Tagesordnung war. Kryptonics hatte mit den 78A Outdoor-Rollen eine geniale Formel gefunden, jedoch waren andere Roller Skate Wheels des Unternehmens eher mittelmäßig.

Damit wären der Name und der Hersteller geklärt. Bleibt noch "Strada". Hier nahm Tom Peterson seine schmerzhaften Erfahrungen in Italien auf. So hießen Ende der 70er Jahre die Rollen, mit denen die italienischen Skater die Weltelite dominierten. Charakteristisch war die relativ schmale Form mit Kante. Breite, Höhe und Form waren komplett anders, als die Hallenspeed-Rollen von Labeda, Vanguard oder Powell, mit denen die US-Skater unterwegs waren. Diese "Strada-Form" ist heute noch in den Kryptonics Impulse Outdoor-Rollen erhalten. Die "Tom Peterson Hyper Strada" hat 66 mm Durchmesser und eine Härte von 88A. Erhältlich war sie Ende der 80er Jahre, kurz bevor der Inline-Boom dem Rollschnelllauf mit Quad Skates ein Ende setzte. Daher markieren diese Rollen in vielerlei Hinsicht Höhepunkte des Rollschnelllaufs.