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Montag, 6. Juni 2011
Rollschuhlaufen war immer schon keine preiswerte Angelegenheit. Ich kann mich noch an meine Zeit im Skate-Shop erinnern. Unter 350 DM lief Mitte der 80er Jahre nichts, wenn die Skates Spaß machen sollten. 8 Rollen, 16 Kugellager, ein Paar Gestelle und Lederschuhe - da kam einiges zusammen und der Dollarkurs tat sein Übriges, um die Preise für Skates und Zubehör in die Höhe zu treiben. Viel Geld beispielsweise für einen Schüler oder Auszubildenden.

Beim Aufräumen ist mir eine Preisliste aus den 60er Jahren entgegengeflogen, die belegt, dass es damals nicht besser war.


Für ein Hudora K45 Gestell werden 127 DM aufgerufen.


Stopper schlagen mit 27,50 DM zu Buche. "Präzisions Ideal" sind die Hudora Ideal Rollen für Präzisionslager. Sagenhafte 272 DM ist ein Satz von 8 Rollen wert, ich nehme mal an, inklusive Lager.
Hudora Ideal-Rolle

Aber es geht noch höher: "Champion"-Rollen mit Präzisionslager kosteten 329 DM. Wenn man für den Schuh noch mal 100 DM ansetzt, dann kam das Paar Rollkunstlauf-Schuhe auf 500 DM. Was den Netto-Monatslohn eines Arbeiters 1965 entsprach.

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Nachtrag. Wenn ich mir den Zettel noch einmal ansehe, würde ich eher dazu tendieren, dass die Preise für das Gestell ohne Rollen ("Chassis") und jeweils mit Rollen gelten. Das Paar Stopper kommt dann obendrauf. Also für die unterste Kombination in der Aufzählung: 356,50 DM komplett mit Champion-Rollen und Stopper.




Dienstag, 17. Mai 2011


In einer britischen Wochenschau von 1936 wird die "Rollschuhbahn am Nizza" in Frankfurt am Main gezeigt. Die 1933 in der Parkanlage direkt am Mainufer errichtete Rollschuhbahn wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut und 2005 für die Umgestaltung im Hinblick auf die Fußball-WM abgerissen.

Sie war in den 50er und 60er Jahren ein Zentrum des Rollkunstlaufs in Deutschland. Marika Kilius und ihr Partner Franz Ningel trainierten hier während der Sommermonate, da es zu dieser Zeit noch keine Kunsteisbahnen gab. Die Eislauflegende war 1958 Weltmeisterin im Rollkunstlauf. Ihr damaliger Partner Ningel gewann als Einzelläufer 1956 und 1957 jeweils die Welt- und Europameisterschaft im Rollkunstlauf.

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Übrigens macht die junge Dame in dem Video einen erstklassige "Grapevine"-Move auf den vorderen Achsen.




Die ersten Rollschuhe des belgischen Instrumentenbauers Joseph Merlin vor 250 Jahren waren Anschnallrollschuhe. Das Prinzip, sich die Skates mit Klammer oder Riemen unter die Schuhe zu binden, war bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts typisch für Roller Skates. Generationen von Müttern beklagten, dass die Kinder ihre Schuhe kaputt machen würden - und über Verletzungen bei Stürzen durch lose Klemmen oder gerissene Riemen.

Ich habe ein besonders schönes Exemplar Anschnallrollschuhe bekommen.


Soll aus den 50er Jahren sein. Die Skates sind hochwertig, stabil gebaut und haben Holzrollen. Das weist darauf hin, dass sie nicht als Kinderspielzeug gedacht waren. Kinderrollschuhe hatten damals Eisenrollen mit oder ohne Gummibereifung. Rollen aus Holz hielten den harten Kinderalltag auf der Straße nicht lange durch. Ihr Einsatz war in der Halle oder auf glatten Betonflächen vorbehalten.

Der Hersteller, "Turf", war mir bisher unbekannt. Leider ist außer "Made in Germany" kein Ort angegeben.




Sonntag, 1. Mai 2011
Kryptonics Kryptos Old-School 62 mm
Kalifornien war in den siebziger und achtziger Jahren ein Epizentrum für die Roller Skating-Wellen, die rund um die Welt gingen. Ein Skater-Paradies befand sich im Golden Gate Park in San Francisco, wo alle Straßen für Autos gesperrt waren und Roller Skating zur bevorzugten Fortbewegungsart gehörte.

Im Blog "The Poop", eigentlich ein Blog zum Thema Kinder, wühlt sich Peter Hartlaub durch die Fotoarchive der Zeitung "San Francisco Chronicle" und fand zum Thema Roller Skating schöne Fotos die 1978 bis 1987 überspannen. In When roller skating ruled the Bay Area sind noch einmal die legendären Skating Golden Rollers zu sehen, Anfang der 80er Jahre eine der besten Gruppen auf Roller Skates. Oder ein Koordinator der Golden Gate Park Skate Patrol mit Gipsbein im Dienst auf Skates, nachdem er sich bei der Hilfe für einen verunglückten Skater das Bein verletzte hatte.

Am schönsten ist diese Zeile, unter einem der Fotos, das eine Gruppe lachender Rollschuhläufer zeigt:
Look at the faces on these people. Clearly the world would be a much happier place if everyone traveled this way.

Wir Skater wissen dies, und das macht die Roller Skater-Szene über Alter, Hautfarbe und Ländergrenzen hinweg zu einer großen Skate-Family.




Montag, 11. April 2011
Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre war Venice Beach der Hotspot der Begeisterung fürs Roller Skating. Venice Beach steht für den südkalifornischen Liefstyle, spätestens seit hier Jim Morrison und Ray Manzarek 1965 die legendäre Band “The Doors” gründeten.

Der Ocean Front Walk ist der Laufsteg der Eitelkeiten. Und auch die Rollbahn, seit ein 1972 gebauter 25 km langer Fahrradweg den Ocean Front Walk mit Torrance im Süden und Santa Monica im Norden verbindet.

Nicht von ungefähr war daher in Venice Beach der Roller Skating Hype besonders erfolgreich. Hier wurden Musikvideos gedreht und kein Roller Skating Film wie Roller Boogie oder Xanadu kommt ohne Venice Beach aus.

Einige Szenen der "Roller Skating Capital of the World" - einen Titel, den Bürgermeister von LA damals für Venice Beach beanspruchte - gibt es in vier Videos bei youtube zu sehen. "A Weekend in Venice Beach" vermittelt ein wenig das Gefühl dieser Zeit.











Donnerstag, 24. März 2011


Ab 4:32 sind einige stimmungsvolle Roller Skate Szenen von 1979 zu sehen.




Sonntag, 26. Dezember 2010


Rollkunstlauf in den 50er Jahren. Wenn man bedenkt, mit welchem Material die unterwegs waren, ist es es durchaus beeindruckend.




Sonntag, 28. November 2010


Ein kurzer Ausschnitt, der das Gefühl der 70er Jahre wiedergibt.




Freitag, 19. November 2010

Der WDR erinnert heute an die Erfindung der Rollschuhe. Ohne genaues Datum, jedoch jährt sich die Idee des Musikinstrumentenhersteller Jean-Joseph Merlin aus dem belgischem Huy dieses Jahr zum 250. Mal. Bei einem Maskenfest im Carlisle House von Soho spielte er im November 1760 rollschuhlaufend Geige und fuhr, weil er weder bremsen noch Kurven fahren konnte, in eine Spiegelwand und verletzte sich schwer. Seine Rollschuhe hatten je zwei große Rollen - also Inliner.

Dazu auch das WDR 5 Zeitzeichen (mp3) mit einem Radiobeitrag über die Geschichte der Rollschuhe. Die 80er Jahre werden leider nur kurz gestreift. Aber es wird erwähnt, dass in den USA der Trend von den Inlinern wieder zu den Quads geht.




Freitag, 15. Oktober 2010
Ein Skelett war das Markenzeichen von Powell Peralta, der in den 80er Jahren erfolgreichsten Skateboard-Firma. Obwohl Powell Peralta Stuff für Skateboarder herstellte und verkaufte, ging auch der Roller Skate-Boom an dem Unternehmen nicht vorbei. Die schon damals legendären "Bones"-Rollen gab es als "Rollerbones" auch für Rollschuhe. In allen Varianten, von harten Rollen für Freestyle, über Outdoor bis zu Rollen mit Aluminium-Felge für Rollschnellläufer. Mit Powell Peralta haben die Bones, die heute für Roller Skates angeboten werden, nichts mehr gemein. Herstellerbezeichnungen sucht man diesen "Bones" vergeblich.

Das Skelett wurde von dem Unternehmen auch für die Vermarktung der Rollerbones genutzt. Seit einiger Zeit legen George Powell und Stacy Peralta unter dem Label "Powell Classic" Skateboard-Decks, Rollen und andere Sachen aus dem 80ern wieder auf. Darunter auch T-Shirts mit dem Skelett-Motiv. Jedoch bisher nicht die Rollerbones-Designs. Solange bleiben diese T-Shirts gefragte Klassiker: