Rollschuhrollen haben gewöhnlich einen Durchmesser von 57 mm-65 mm. Für Outdoor auch mal größer, bei schlechtem Belag und besonderen Komfortansprüchen. Der Skater Dan Miller hatte mit Adonis die Idee, bei den Rollen mal ins andere Extrem zu gehen und Rollen mit nur 50 mm Durchmesser zu entwerfen. Seit gut einem Jahr sind diese Rollen in 5 Härten und zwei Breiten auf dem Markt. „Micro Wheels“ genannt.


Es wird sogar eine "Micro Wheels Revolution" ausgerufen. Was verständlich ist, wenn man die derzeit üblichen 62 mm hohen und 42 mm breiten Wheels zum Maßstab nimmt. Für Skater, die mit Freestyle Rollen mit 57 mm Duchmessser unterwegs sind, ist der Unterschied nicht so gewaltig.

Ich habe die schwarzen mit 98A. Die Vorteile sind in jedem Fall das geringe Gewicht, die Wendigkeit und ein sehr direktes Ansprechen, weil der Schwerpunkt des Skate tiefer liegt. Was besonders Rollerdancer gefällt. Die sind von den Rollen begeistert - mit Adonis skaten auch in dem Video Alexandra und Sascha.



Für deutsche Verhältnisse sind besonders die orangen interessant. Mit der Härte von 88A sind sie für raue Outdoor-Locations, wie Asphalt und Beton ideal.

Trotzden sollte man die Nachteile noch nennen. Die kleine Rollen steckt Unebenheiten nicht so gut weg, nix für durch die Stadt cruisen. Aber das verbietet sich fast automatisch. Durch den geringen Durchmesser ist bei den meisten Gestellen zwischen dem Kingpin und dem Boden nur wenig mehr als 1-2 mm Luft. Jede Kante wird dann schnell zum Hindernis.



In den Videos ist Dan Miller zu sehen. Er ist nicht nur ein toller Skater und kreativer Kopf, sondern auch ein unglaublich netter Kerl, den ich persönlich kennenlernen durfte.

Linda aus den Niederlanden hat ein Händchen, Skates zu verschönern.

Andere Kreationen von ihr.

Aus Florida sind Outdoor-Rollen gekommen. Die Kryptonics "Krypto Project II" haben 67 mm Durchmesser und 78A Härte. Ich hatte diese Rolle vorher noch nicht in der Hand gehabt, sind nicht so häufig.


Sie sind das "Werk" von Tom Peterson, der nach seiner Speedskating-Karriere bei Kryptonics angeheuert hatte, also aus der Zeit Mitte der 80er Jahre. Seine Initialen "TP" sind auf der Rolle Teil der Beschriftung.

Der Nylonkern entspricht den Roadrunner von Kryptonics, die mit 70 mm jedoch ein wenig höher sind.


Auffällig ist die Breite, mit 37 mm Auflagefläche ist es klar eine Speed-Rolle. So skatet sich das auch. Während die Roadrunner bei Speed mitunter wackelig auf den Kanten ist, liegt die Project II "satt auf der Straße".

Eigentlich dachte ich, die Rolle wäre 65 mm und nicht ganz so breit. Noch eine Speed-Rolle...

Kante oder rund, auch eine Frage bei Roller Skate Rollen. Ein Extrem sind Rollen, deren Außenkanten glatt geschnitten sind. Nennen wir es mal "Strada-Design" von den klassischen italienischen Rollschnelllauf-Rollen der 70er und 80er Jahre.

Das andere Ende markieren kugelförmige Rollen, die es auch gab, aber eher ein Gag blieben. Dagegen sehr beliebt waren die SIMS "63" Radial Rollersnakes. Von der 38 mm Gesamtbreite nimmt 1/3 der Radius an der Außenkante ein. Die eigentliche Lauffläche ist nur 25 mm breit. Damit lassen sich ganz interessante Moves auf den Kanten machen. Einen Satz dieser Rollen hatte ich an einem Paar Skates original von 1979 gefunden.

Nun ist mir ein zweiter Satz von 8 Rollen in die Hände gefallen. Gleiche Farbe. Endlich mal zum Skaten, denn das weisse Paar aus den 70ern wollte ich nicht auseinander reißen.

Kugellager sind zum Skaten wichtig. Über die notwendige Qualität der Lager können Skater trefflich diskutieren. Da die Auswahl an Lager für 7mm Achsen (Größe "627") in Deutschland nicht so große ist, habe ich mir zwei Sätze aus den USA mitgebracht.

Die rangieren in der Produktlinie der Hersteller jeweils am Anfang und Ende der Qualitätsskala. Die Qube Gold sind die Spitzenlager von Sure-Grip, wenn man von Keramik mal absieht. Das Unternehmen überrschlägt sich mit Superlativen:

Beim Hersteller Bones entspräche das den "Swiss Bearings". Wobei "Swiss" in den USA eine Qualitätsbezeichnung ist, und nichts mit dem Produktionsland zu tun hat. Stattdessen habe ich mich bei Bones für das "Brot-und-Butter-Lager Bones Reds entschieden - der Preis hat das erheblich erleichtert..

Unterschiede sind in der Art zu erkennen, die Reds haben eine Dichtscheibe, die Gold sind auf beiden Seiten geschlossen, und im Lagerspiel. Hier wackelt es bei den Reds merklich.

Mal sehen, wie sie sich beim Gebrauch anfühlen und halten. Ich würde behaupten, der Unterschied ist kleiner, als es die Preisdifferenz von 4 Dollar pro Lager rechtfertigt.

Passend zum Thema der Rucksack, auch neu, aber hier gekauft.

Es sind in den letzten Tagen einige Zugänge zu verzeichnen. Darunter ein ganzer Karton von Rollen. Kryptos "58mm" von Kryptonics, aus Anfang der 80er Jahre. In grün haben die Rollen eine Härte von 92A. Damals für Outdoor zu hart, für die Hallenböden in den deutschen Roller Rinks zu weich. Vielleicht ein Grund, warum ein kompletter Karton solange irgendwo fast 30 Jahre rumgelegen hat.


Beliebt waren dagegen damals Rollerbones in 85A. Ideal für die Straße. Ein Satz in pink hat die Zeit trotzdem überdauert.


Die All American Dream ist nicht aus Polyurethane, sondern Vanathane, einem härterem Material. Durch die Härte und die Tendenz zu sliden, nur etwas für echte Fans. Ich bin gerne damit geskatet. Unbenutzt wie hier sind die Rollen nur kaum noch zu bekommen.


Nicht "Vintage" sondern brandneu ist das "Ring" Gestell von Roll Line. Es ist erst seit rund 2 Jahren im Angebot und soll Rollkunstläufer bei der Pflicht enger und besser durch die Bögen tragen. Drehfreudigkeit ist auch beim "funky Rollerdancing" gefragt. Italien trifft Amerika: Es ist unter einem Riedell 220, den ich aus den USA mitgebracht hatte, montiert.

Wenn ich die Skates richtig ausprobiert habe, werde ich berichten.

Gestern hat Sure-Grip das neue Gestell Avenger vorgestellt. Ganz interessant: Der verantwortliche Designer Thom Schillinger gibt in seinem Blog einen Einblick in die 3D-Entwicklung dieses Produktes.

"Simplify your life" könnte über der Idee gestanden haben, das Gestell Snyder Super Deluxe von unnötigen Ballast zu befreien. Snyder hat das in den 80er Jahren versucht, und dem 700-Gramm-Trumm über 200g abgerungen. Das Super Deluxe ist auch nach 61 Jahren klasse, speziell für Rollerdance. Jedoch ziehen die 5,5 mm dicke geschmiedete Aluminiumlegierung, die breiten Achshänger und die Crossbars aus 2,5 mm Stahl ziemlich an den Füßen.

Für eine Serie wurde alles abgefräst, was möglich war. Das ganze nannte Snyder dann "Grand American".

Sieht sehr stylisch aus, fast skelettiert. Handwerklich sehr aufwändig, exakt gefräst, verchromt und poliert. Mit Achsbolzen und Achsstiften aus Titan hat das Gestell nur noch 470g. Immer noch nicht leicht, aber halbwegs konkurrenzfähig gegenüber damaligen Rollschuh-Gestellen.

Die "Grand American" blieb eine kleine Serie. Im Gegensatz zu ihrem abgespeckten Schwestermodell "Royal", mit DA-45-Achsen, das für die Roller Derby Girls mit Stopper seit ein paar Jahren wieder gefertigt wird. Snyder gehört schon eine Weile zu Sure-Grip. Ein paar von den "Grand American" hat Sure-Grip noch gefunden und eines fand den Weg über den Atlantik direkt an meine Skates.

Die wachsende Popularität des Roller Derby in den USA gibt der Roller Skating Industrie Auftrieb. Der Hersteller Sure-Grip International wird bei der RollerCon in Las Vegas, dem alljährlichen Treffen der Derby Girls, ein neues Gestell präsentieren. Das "Avenger" ist die erste Neuentwicklung von Sure-Grip seit vielen Jahren.


Seit den 70er Jahren hatte sich dort nicht viel getan, wenn man von der "Double Action 45"-Aufrüstung der alten Speed-Gestelle absieht. Auf dem Erfolg des DA-45-Ansatzes basiert auch die wieder auferstandene Investionsbereitschaft. Mit "45" ist der 45° Winkel gemeint, mit der der Achsbolzen ("Kingpin") in der Platte steht. 45° dabei irreführend, faktisch sind es nur 30°, aber dieses "45°" hat sich als Bezeichnung durchgesetzt. Ein größere Winkel bewirkt, dass die Achsen sich weiter drehen, also der "Lenkeinschlag" wächst. Man kommt besser durch die Kurven, alle vier Rollen des Skates sind länger am Boden und können die Kraft übertragen, und auch mittelmäßige Skater können damit sehr wendig sein. Die Roller Derby Skaterinnen lieben diese Platten und auch das "Avenger" bleibt dem Erfolgsprinzip treu.

Soviel hat Sure-Grip bisher verlauten lassen. Das Gestell ist aus Aluminium-Druckguss und hat, um es leichter zu machen, hohle Achsbolzen und eine Mulde in der Mitte der Platte. Das Gewicht mit Achsen wird interesant, in jedem Fall wohl ein wenig leichter als die anderen DA-45 Gestelle "Invader" und "XK-4" von Sure-Grip. Es soll der Auftakt für eine Reihe weiterer Neuentwicklungen werden. Modelle ohne Stoppervorbau "NTS" und mit üblichen 10°-Achswinkel sind zu erwarten.

Ist zwar weder sensationell, noch kündigt sich ein "Boom" an, aber beim Roller Skating hat man Bescheidenheit gelernt und freut sich, dass es auch mal vorwärts geht.

Mein Schrank mit Rollen hat Zuwachs bekomme. Die "New Dance" vom italienischen Hersteller Roll Line sind der aktuelle Neuzugang. Gebraucht in einem guten Zustand. Die Rollen haben 63 mm Durchmesser und eine Härte von 97A.


Es sind die Vorgänger der Grease. Genau wie bei diesen fühlt sich 97A eher härter an. Knochentrocken, wäre eine Umschreibung. Ideal auf harten, ebenen Böden wie Beton.

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Nun habe ich sie ausprobiert. Bei den Grease in 95A hatte ich geschrieben:

Da lag ich richtig. Die New Dance mit 97A sind sehr hart, haben sich auf dem Belag im Roller Skating Rink in Marl genau die richtige Mischung aus Slide und Grip, und quittieren jedes Querstellen mit einem lauten Quietschgeräusch.