*** Achtung: Es werden keine frischen Inhalte mehr reingestellt. Hier geht es weiter: roller.sk8.berlin. ***

Montag, 12. September 2011
Kugellager reinigen ist manchmal angesagt, wenn sich das Fett oder Öl zur Schmierung der Lager rausgefahren hat, Fremdpartikel eingedrungen sind oder Feuchtigkeit in das Lager gekommen ist. Jeder Skater hat dafür seine spezielle Methode, wie die Lager selbst fast eine religiöse Frage. Mein Blog, also werde ich mein aus Erfahrung entstandenes "Glaubensbekenntnis" kurz erläutern.

Bei beidseitig abgedeckten Industrie-Lagern müssen zur Reinigung die Metall-Dichtcheiben auf einer Seite entfernt werden. Das geht nur mit ein wenig Gewalt und die Scheiben werden beim Ausbau deformiert und können nicht wieder verwendet werden. Bei Kugellagern, die speziell zum Skaten angeboten werden, beispielsweise von Bones, Qube oder Kwik lässt sich die Kunststoffdichtung raushebeln. Dazu wird an der Innenseite eine Nadel oder eine Messerspitze leicht angesetzt.


Zur Reinigung gibt es spezielle Flüssigkeiten und auch Behälter. Braucht man natürlich nicht. Motorkaltreinger wird gerne empfohlen, ich nutze Spiritus (Ethanol) und Reinigungsbenzin (Testbenzin). Als Behalter kommt eine Kaugummidose zum Einsatz. Da passen 16 Lager und Reiniger wunderbar rein.


Zuerst kräftig in Spritus baden und schütteln. Der grobe Reste von Schmutz und Fett werden mit einer Zahnbürste entfernt.




Druckluft zum Auspusten ist sehr hilfreich, aber es geht auch ohne, in dem man die Lager in der Hand dreht. Nach dem Trocknen folgt der zweite Waschgang mit Reinigungsbenzin, um die Lager auch vom feinen Fettfilm zu befreien. Am Ende sollten die Lager ohne störende Geräusche locker drehen.

Zur Schmierung werden verschiedene Mittel angeboten und empfohlen. Das geht bei der Konsistenz von "ölig" bis "fett". Mit dünnflüssigen Substanzen, wie Ölen oder Speedcream laufen die Lager etwas leichter, aber die Fliehkraft sorgt dafür, dass sich die Schmierung auch schneller, verflüchtigt, trotz des von den Herstellern versprochenen dauerhaften Schmierfilms, der sich um die Kugeln und in den Lagerschalen bilden soll. Ich bevorzuge eher Lagerfett, wie hier das Lagerfett mit Teflon.


Im kalten Zustand scheint das Fett einen Widerstand zu haben, beim Skaten, wenn sich das Lager durch die mechanische Belastung erwärmt, relativiert sich der Unterschied zu dem auf den ersten Blick leichter laufenden Öl wieder.

Ein Tropfen auf das Lager verteilen und "eindrehen". Danach die Dichtscheibe gleichmäßig wieder aufdrücken. Sie muss ein wenig einrasten.

Fertig.




Sonntag, 11. September 2011


Neue Musik im funkigen Old-School-Stil. Das geht. Fatback 4Way aus Australien zollen mit groovigem Electro-Boogie den 80er Jahren ihren Tribut. Da dürfen "Rollerskates" nicht fehlen.




Donnerstag, 8. September 2011
Deutsche Roller Skater schauen immer noch mit Sehnsucht in die USA, angesichts der vierstelligen Anzahl von Roller Rinks, die zum Skaten einladen. Dazu noch coole YouTube-Videos und man bekommt den Eindruck, dass Roller Skating nie "out" war. Beim näherem Hinsehen ist die Realität doch trüber. Vor einigen Wochen konnte ich einen typischen Roller Rink in einer amerikanischen Kleinstadt am Freitagabend besuchen.


Ort: Der Roller Palace in Beverly, eine typische amerikanische Kleinstadt, die eine Dreiviertelstunde nördlich von Boston liegt. Laut Wikipedia, knapp 40.000 Einwohner, 86% weisse Bevölkerung, viele Haushalte mit Kindern. So wie man sich gemeinhin Amerika vorstellt.


Vor der Session, die von 19:30 Uhr bis 22:30 Uhr ging, viele Autos mit Eltern, die ihre Kinder absetzen. Das bestätigt sich in der Halle. Die Besucher sind Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 16 Jahren. 90% davon Mädchen, die Jungs etwas jünger. Fast alle auf Inline-Skates unterwegs.


Die 18+ kann man an zwei Händen abzählen. Angestellte und ein paar "Locals", die fast immer da sind. Der Manager sagte mir, die Kinder zum Skaten abzugeben, wäre für die Eltern preiswerter als ein Babysitter.

Trotzdem. Es war nett, ich hatte nie das Gefühl, wirklich deplatziert zu sein. Ein Freitagabend, wie er wohl in fast allen Rollschuhhallen in den USA abläuft. "Adult Session" oder "Old-School"-Abende sind die Ausnahme. Von den vier Hallen rund um Boston hatte ein Rink donnerstags etwas für Erwachsene. In Beverly soll ab Januar wieder der Samstag speziell für "Adult Only" sein. Mal sehen, Januar bin ich wieder in Boston.