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Sonntag, 20. Juni 2010


Nette Idee. Unter dem linken Fuß elastische Outdoor-Rollen und rechts härtere Rollen verzugsweise für indoor. Damit sieht man im direkten Vergleich, dass es sich auf weichen Rollen draußen besser fährt.




Ich habe mal wieder in Kisten gewühlt und ein Stück herausgezogen, dass sehr typisch für den Roller Skate Boom Anfang der 80er ist. Sneakers auf Rollen war damals das Idealbild von einem coolen Rollschuh. Leider passte das nicht zur weichen Sohle von Turnschuhen, die unter den schmalen Gestellen keinen Halt fanden. Abhilfe schaffte ACS mit der "Skatemate". Auf diese Platte in Form einer Sohle lagen die Schuhe vollflächig auf und wölbten sich nicht am Rand runter. Zusätzlich war der hintere Teil höher gebaut als der vordere. Vorteilhaft für Schuhe fast ohne Absatz.

Die Plates waren sehr erfolgreich und wurden von anderen Unternehmen kopiert. Nach meinen Recherchen war das Oberteil ursprünglich aus faserverstärktem Kunststoff. ACS hatte damals auch normale Gestelle aus diesem Material im Angebot. Die "Kunststoff-Skatemates" wurden als Komplett Roller Skate zusammen mit einem Schuh der Marke Vans verkauft.





Später wechselte das Unternehmen zu einer Aluminium-Sandguß-Legierung. Stabileres Material und der nochmals erhöhte hintere Absatz waren besser für die Montage von normalen Turnschuhen geeignet.


Mit den entsprechenden Rollen, K-R Street Roller, und Hartford Gold-Bearings wird daraus ein original Roller Skate von 1980. Die Hartford-Lager sind keine Präzisionslager, waren aber damals preiswert und äußerst robust. K-R Street Roller hatten eine Härte von 85A, und somit auch in der Roller Disco nicht falsch. Darauf gehört natürlich ein Vans Sk8Hi, der von Vans seit 1966 verkauft wird.


Skatemates, preiswerte Lager und Rollen, abgetragene Sneaker - eine Ikone des Roller Skate Booms.




Samstag, 19. Juni 2010
Kryptonics J. Ripper
In Berlin veranstaltet das SO36 monatliche Roller Skate Discos. Der Pendant in Los Angeles ist Wumpskate, das "Only All Ages Industrial Alternative Electro 80's Goth EBM Synthpop Indie Monthly Rollerskating Event!!!". Sieht aus, als wäre die Musik etwas szeniger als in Berlin, in jedem Fall sind die Ideen abgefahrener. Am vergangenen Montag war Wumpskate in der Hand der Science-Fiction Fans und die Besucher hatten ihre besten Star Wars Klamotten und Star Trek Kostüme aus dem Schrank geholt. Der DJ spielte dazu den "Imperial March".




Freitag, 18. Juni 2010
Manch einem werden schon einmal Inline-Skater begegnet sein, die mit Leuchtrollen unterwegs sind. Das macht bei den beliebten Nightskating-Events ganz schön was her - solange es nicht zuviele Skater sind, die damit die Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollen. In der Rolle erzeugt ein Generator aus der Drehbewegung einen elektrischen Strom, der integrierte LEDs zum Leuchten bringt.

Gute Idee, aber nicht ganz neu. Neben Rollen in Kugelform gehörten auch LED-Rollen vor 30 Jahren zu dem Zubehör, mit dem sich Roller Skate-Freaks von den Normalos unterscheiden konnten.

LEDs waren schick und Digitaluhren mit roten leuchtenden LED-Ziffern der letzte Schrei als das kalifornische Unternehmen Data Display Products 1980 unter dem Namen "starbrites" Rollen für Rollschuhe herausbrachte, in denen zwei LEDs für die Illumination der Fahrt sorgten. Alleine schon der Preis war Garant dafür, dass man damit für ziemlich viel Aufsehen sorgte.

Obwohl das Unternehmen mit "No-Compromise Urethane" geworben hatte, was das Material jedoch recht hart, um die Elektrik zusammenzuhalten. Die Schläge wiederum mochten Mechanik und LEDs nicht besonders und die Rollen konnten das versprochene "assuring limitless hours of sparkling skating" nicht halten.

Einen anderen Weg ging das Unternehmen Vanguard mit Aufsätzen, die auf die Achsen geschraubt wurden und einen Generator und zwei kleine LEDs enthielten. Dadurch sollte man mit den gewohnten Rollen skaten, was aber nur gelang, wenn die Rolle eine gewisse Größe hatte und genug Platz in der Mitte, um den "Hotflashes!" genannten Dynamo aufzunehmen. Gute alte Zeit: Die Baby-Boomer Generation dachte bei "Hotflashes" noch nicht primär an die Hitzewallungen in den Wechseljahren.