*** Achtung: Es werden keine frischen Inhalte mehr reingestellt. Hier geht es weiter: roller.sk8.berlin. ***

Es ist an der Zeit einmal über Snyder Skates zu schreiben. Von Charles Snyder 1939 gegründet, war Snyder in den USA führend bei der Entwicklung und Verbesserung von Roller Skates.

Ein Glanzlicht gelang Charles Snyder mit dem Gestell "Super Deluxe", das er am 6. Juni 1950 patentieren liess. (Patenturkunde: us2510722 (pdf, 253 KB) ). Im Gegensatz zu den meisten anderen verfügte es über "Double Action", Achsgummies auch auf der der Lauffläche zugewandten Seite. Das Gestell soll Charles Snyder für seine Tochter Shirley entwickelt haben, eine erfolgreiche Rollkunstläuferin. In dem Video ist sie zu sehen, wie auch ihr Sohn http://www.skatesus.com/about_us/history.html, der mit anderen von seinem Großvater für ihn erdachten Plates, dem "Imperial" mehrmaliger US-Meister wurde. David Ripp erfand übrigens auch das "Click-Action"-Prinzip zur Einstellung der Achsen, das mittlerweile bei fast allen Herstellern zum Standard geworden ist.
Das Super Deluxe wird mit wenigen Änderungen heute noch produziert, obwohl es auch in der seit ein paar Jahren erhältlichen "Light"-Version eigentlich zu schwer ist und modernere leichtere Plates zu haben sind, Ich skate seit 27 Jahren mit diesem Modell. So wie es aussieht wird es mich noch überdauern. Gebaut aus einer geschmiedeten 5,5 mm starken Aluminiumlegierung, selbst die Achshänger und die Achsen sind nicht aus Aluminiumguss. Und alles dick hartverchromt.

Trotz des über ein Vierteljahrhundert langen intensiven Gebrauchs, auch Outdoor, sieht das Gestell bis auf einige Kratzer und Schrammen fast neu aus. Nicht ganz so frisch wirkt ein weiteres Paar, dass ich ebenfalls in den 80er Jahren von der Größe 11 auf "9" reduziert habe. Den Stoppervorbau weggenommen, die vorderen Achshänger versetzt und neu genietet, die Crossbar gekürzt und geschweisst. Das wird derzeit Outdoor benutzt.

Links daneben noch eine etwas kürzere Version (Size 7).
Schuh, Rollen, Gestell -.alles sehr subjektiv, da man nicht wie beim Auto mal kurz einen anderen Fahrer zur Beurteilung ans Steuer setzen kann. Für mich in jedem Fall das beste auf Skater-Erden. Woanders wartet Charles Snyder auf mich mit einem neuen Paar.
dr.rollerskate | 19. Mai 11 | Topic Stuff
Ein Trailer zu dem Dokumentarfilm Rollerboy, der im Juni beim Sydney Film Festival Premiere haben wird. Rolaboi ist der Ausnahmeskater Jayson Sutcliffe. Der australische Rollkunstläufer hat in den 90er Jahren den Sport dominiert. Er war 1995 Weltmeister in der Kür und in der Kombination, und brachte es zwischen 1990 und 1996 auf 11 Plätze auf den Podien bei WMs. Dabei trainierte er seit 1991 alleine, ohne Coach. 2002 gelang es ihm, Weltmeister im Inline-Rollkunstlauf zu werden und damit erster und bisher einziger Sportler, den Titel in beiden Rollschuh-Arten zu erringen.
Seine Erlebnisse vom Missbrauch als Kind bis zum harten aufopfernden Training und dem Tod seines Bruder, dem er sehr nahe stand, veröffentliche Jayson Sutcliffe im Jahr 2004 in der Autobiographie Rolaboi.
Hier seine Kür, mit der er 2. bei der WM 1992 wurde:
dr.rollerskate | 19. Mai 11 | Topic Sport
Ein Spot für einen Energydrink. Hammer. Sehr dynamisch und mitreißend. Gedreht in Venice Beach - fast mag man sagen "wo sonst?".
dr.rollerskate | 18. Mai 11 | Topic Media
Voggue war eines der vielen weiblichen Duos, oder Trios, Quartette, usw., die erfolglos in der Disco-Spätphase mit Standard-Discosound ihr Glück versuchten und nicht merkten dass der Zug, auf den sie aufspringen wollten, schon scharf am Bremsen war. In diesem Fall eine kanadische Produktion mit zwei Sängerinnen, die immerhin 1980 und 1983 zwei LPs veröffentlichten. Selbst das Setzen auf den zweiten Trend "Roller Skating" hat beim Song "Roller Boogie" die Belangslosigkeit nicht verdecken können.
Dass durch Youtube solche Minuzien wieder unverdient aus dem Dunkel der Musikgeschichte ans Tageslicht gespült werden, mag musikalisch ärgerlich sein. Zur Dokumentation der Popkultur rund um das Roller Skating jedoch ein Glück.
dr.rollerskate | 18. Mai 11 | Topic Music
In einer britischen Wochenschau von 1936 wird die "Rollschuhbahn am Nizza" in Frankfurt am Main gezeigt. Die 1933 in der Parkanlage direkt am Mainufer errichtete Rollschuhbahn wurde nach dem Krieg wieder aufgebaut und 2005 für die Umgestaltung im Hinblick auf die Fußball-WM abgerissen.
Sie war in den 50er und 60er Jahren ein Zentrum des Rollkunstlaufs in Deutschland. Marika Kilius und ihr Partner Franz Ningel trainierten hier während der Sommermonate, da es zu dieser Zeit noch keine Kunsteisbahnen gab. Die Eislauflegende war 1958 Weltmeisterin im Rollkunstlauf. Ihr damaliger Partner Ningel gewann als Einzelläufer 1956 und 1957 jeweils die Welt- und Europameisterschaft im Rollkunstlauf.
--
Übrigens macht die junge Dame in dem Video einen erstklassige "Grapevine"-Move auf den vorderen Achsen.
dr.rollerskate | 17. Mai 11 | Topic History
Die ersten Rollschuhe des belgischen Instrumentenbauers Joseph Merlin vor 250 Jahren waren Anschnallrollschuhe. Das Prinzip, sich die Skates mit Klammer oder Riemen unter die Schuhe zu binden, war bis in die 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts typisch für Roller Skates. Generationen von Müttern beklagten, dass die Kinder ihre Schuhe kaputt machen würden - und über Verletzungen bei Stürzen durch lose Klemmen oder gerissene Riemen.
Ich habe ein besonders schönes Exemplar Anschnallrollschuhe bekommen.

Soll aus den 50er Jahren sein. Die Skates sind hochwertig, stabil gebaut und haben Holzrollen. Das weist darauf hin, dass sie nicht als Kinderspielzeug gedacht waren. Kinderrollschuhe hatten damals Eisenrollen mit oder ohne Gummibereifung. Rollen aus Holz hielten den harten Kinderalltag auf der Straße nicht lange durch. Ihr Einsatz war in der Halle oder auf glatten Betonflächen vorbehalten.
Der Hersteller, "Turf", war mir bisher unbekannt. Leider ist außer "Made in Germany" kein Ort angegeben.

Ich habe ein besonders schönes Exemplar Anschnallrollschuhe bekommen.

Soll aus den 50er Jahren sein. Die Skates sind hochwertig, stabil gebaut und haben Holzrollen. Das weist darauf hin, dass sie nicht als Kinderspielzeug gedacht waren. Kinderrollschuhe hatten damals Eisenrollen mit oder ohne Gummibereifung. Rollen aus Holz hielten den harten Kinderalltag auf der Straße nicht lange durch. Ihr Einsatz war in der Halle oder auf glatten Betonflächen vorbehalten.
Der Hersteller, "Turf", war mir bisher unbekannt. Leider ist außer "Made in Germany" kein Ort angegeben.

dr.rollerskate | 17. Mai 11 | Topic History