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Montag, 14. Juni 2010

Roller Skates sind immer gut für einen Schuß Trash. Dies nutzte auch vor 10 Jahren das deutsche Musikprojekt Rollergirl mit der Sängerin Nicci Juice, bürgerlich Nicole Safft. Der klebrig-süße Technopop schaffte es in die Ballermänner der Party-Tourismus Welt. 2002 war dann Schluß und das Rollergirl rollte in die Ehe mit ihrem Produzenten Alex Christensen ("Du hast den schönsten Arsch der Welt").




Sonntag, 13. Juni 2010
Roller Derby ist wohl der Sport auf Rollen, der derzeit weltweit den höchsten Zuwachs an Akteuren und Fans erfährt. Beschreiben könnte man Roller Derby am ehesten als eine rasante Mixtur aus Short-Track Eischnellauf, dem körperlichen Einsatz des Eishockeys und der strategische Planung des American Footballs.

Zwei Teams aus jeweils fünf Frauen kämpfen in zwei Runden je dreißig Minuten um die Vorherrschaft auf der Bahn. Ziel ist es die so genannte "Jammerin" nach vorne bringen, damit diese mit ihren Überholmanövern Punkte machen kann. Was die gegnerischen "Blocker" verhindern wollen.

Die Idee des Roller Derby stammt aus den USA und wurde vor 75 Jahren geboren. Mit einem Regel- und Punktesystem genoß er als professionell organisierter Sport seit den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts für mehrere Jahrzehnte große Popularität. Nachdem Roller Derby in den späten 80er Jahren an Aufmerksamkeit verlor und nur noch vereinzelt gespielt wurde, entdeckten Anfang der Jahrtausends junge Frauen, oft mit Verbindungen zur Punk-Bewegung und dem "Third Wave Feminism", den Sport als Möglichkeit ihr Verständnis von Emanzipation zu zeigen und weibliche Rollenklischees aus dem Weg zu räumen.

Seitdem verbreitet sich Roller Derby um den Erdball. In Europa sind fast 50 Teams aktiv. Bei uns haben sich in Berlin, Stuttgart, Hamburg, Essen, Bremen, Ludwigsburg, Köln und Wuppertal Frauen zusammengefunden, um diesen Vollkontaktsport zu betreiben.

Selbst Hollywood hat sich vom Roller Derby-Fieber anstecken lassen. Am 14. Oktober 2010 kommt in Deutschland der Film Whip It in die Kinos. Der Streifen, bei dem Drew Barrymore ihr Regie-Debüt gibt, basiert auf dem Roman "Derby Girl" und bescheibt einen Kleinstadt-Teenager, die sich einem Roller Derby Team anschließt um dem konservativen Elternhaus und ihrer von Schönheitswettbewerben besessenen Mutter zu entfliehen.


In Stuttgart können Zuschauer am 19. Juni die Begeisterung erleben. Um 20:00 Uhr tragen die Stuttgart Valley Rollergirlz einen "Bout" gegen die Twisted Thistles/ Auld Reekie Rollergirls aus Edinburgh im SpOrt Stuttgart aus.

Eine Woche später, am 26. Juni empfangen um 18:30 Uhr die Berlin Bombshells ihre Gegnerinnen von den London Brawl Saints in der arena in Berlin-Treptow.

Fotos: Gomisan.- CC - Some Rights Reserved




Samstag, 12. Juni 2010
Powell Roller Bones 57 mm 100A
Die englische Eastern Daily Press berichtet von zwei 82-jährigen Rollschuhläufern, die regelmäßig in einer Rollschuhhalle in Norfolk ihre Runden drehen. Bei den britischen Meisterschaften im Paarlauf im Jahr 1951 waren sie gegeneinander angetreten und haben sich in der Halle beim Skaten das ersten Mal seit dieser Zeit wieder getroffen.
Gliding across the polished floor in perfect synchronisation you wouldn't know that Stan and Jocelyn are both in their 80s.

Das ist mein Traum. In diesen Alter noch zu auf Skates zu stehen. Sich im Alter noch sportlich betätigen zu können, ist allemal wünschenswert und hält fit. Dabei ist Rollerskating sicherlich keine schlechte Wahl als eine Sportart, die man lange ausüben kann. Das beweisen mir auch immer wieder Leute, die ich vom Rollschuhlaufen seit 20 und mehr Jahren kenne.




Und da war dann noch im September 2008 der Charity-Event, den Kate Middleton, die Freundin, Verlobte oder was auch immer von Prinz William, mitorganisiert hatte. Der rote Teppich muste glatt sein, denn es waren Roller Skates angesagt. Kate Middleton machte bei dieser "Day-Glo Midnight Roller Disco" keine überzeugende Figur. Aber es war ja für einen guten Zweck und bis sie (Roller) Queen wird, bleibt noch Zeit zum Üben.





Die bedeutendste Sache für die Freizeitbeschäftigung im Freien seit Jogging - mit diesem Claim wurde 1978 in den USA für Rollschuhe geworben, die den Roller Skating Boom auslösten. Die erste Fitnesswelle war vorüber, wie auch in Deutschland die Trimm-Dich-Bewegung, und die Amerikaner suchten nach neuen sportlichen Betätigungen in der Freizeit. Da kam der von dem traditionsreichen Rollschuhhersteller Sure-Grip hergestellte "Jogger" genau richtig. "The Jogger" war der erste Rollschuh mit Outdoor-Rollen unter einem Sportschuh.


Als genial kann man die Idee bezeichnen, den Footballstar O.J. Simpson auf dem Höhepunkt seiner Karriere als Testimonial zu gewinnen. Simpson hatte sich schon vorher als Werbepartner für den Hersteller des Sportschuhs auf den Skates, "Hyde Spot-bilt", engagiert und in Schuhen dieser Marke seine Rekorde als Football-Spieler aufgestellt, war also sehr authentisch. Seine damalige Bekanntheit könnte man nur mit Beckenbauer hierzulande vergleichen. Sozusagen der "Kaiser" auf Rollschuhen mit Drei-Streifen-Logo.

Wenn ein für seinen flüssigen Laufstil berühmter Runningback verkündet: "It's better than running", dann ist das der Ritterschlag. Außerdem sprach Simpson Afroamerikaner für die neue Dimension des Joggings an, für die "Jogging" ein Hobby der weißen Mittelklasse war.


Mit einem empfohlenen Verkaufspreis von 74,95 Dollar waren die Roller Skates auch preislich tragbar. Der "Jogger" wurde ein Riesenerfolg, von anderen Firmen millionenfach kopiert und Sportschuhe auf Rollen avancierten zu dem Symbol für den Rollschuhboom der 70er und 80er Jahre.


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Gab's auch in rot: