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Montag, 19. Juli 2010

Geschätzte 3 Millionen Besucher verwandelten gestern den Ruhrschnellweg, die Hauptverkehrsader des Reviers, in einen Ruhrlangsamweg. Still-Leben war ein Höhepunkt des Kulturhauptstadt-Jahres mit der längsten Tafel der Welt auf einer Spur der A40. Auf der Gegenfahrbahn konnten Radfahrer und Skater auf den 60 Kilometern zwischen Duisburg und Dortmund unterwegs sein. Ich hatte mich in Duisburg mit Michel, dem Veranstalter der Berliner Roller Discos im Huxley's Neue Welt, getroffen, um gemeinsam den Event mit Rollschuhen zu erleben.

Erste Erkenntnis bei der Anfahrt in dem vollkommen überfüllten Regionalexpress: Endlich wird klar, für was die viel zu engen Gepäckablagen gedacht sind. Skates passen prima drauf.


Über das Megaevent selber braucht man nicht viel zu schreiben. Das haben andere ausführlich gemacht. Wie etwa Der Westen.

Auf der Mobilitätssspur waren fast ausschließlich Inliner und Fahrräder zu sehen. Inline-Skater aber weniger als ich gedacht hätte. Möglicherweise fallen die bei den Massen an Fahrradfahrern auch nicht so auf. Auch die Hoffnung, doch auf den einen oder anderen Roller Skater zu treffen, erfüllte sich nicht. Eine junge Frau kam uns auf Quads entgegen. Ansonsten Inliner, die sich das ein oder andere Mal vor den wild klingelnden Radfahrern in Sicherheit bringen mussten.




Mit Duisburg hatten wir den richtigen Startpunkt gewählt. Die Stimmung war recht entspannt. In Gelsenkirchen oder Dortmund soll der Andrang erheblich größer gewesen sein.



Kurz: War schön. Der beschwerliche Weg auf die Autobahn über eine Böschung und ein Eisenbahngleis, da die Auffahrten wegen des Andrangs zeitweise gesperrt worden waren, hat sich gelohnt.

Falls das Ganze irgendwann wiederholt wird, was derzeit diskutiert wird, dann mit mehr Roller Skatern. Sollte zu organisieren sein.





Las Vegas scheint eine gute Location für retro-inspirierte Roller Disco Parties zu sein. Nicht nur im Crown Hotel wird auf Roller Skates gegrooved, auch der Rain Nightclub im Palms Casino Resort lädt zur Party auf Rollschuhen ein.


Der Erfolg ist garantiert, da in Las Vegas vom 28. Juli bis 1. August die RollerCon stattfindet, das Jahrestreffen der Roller Derby Szene.

Die Organisatoren von Down & Derby bringen Roller Parties ebenso nach New York, Los Angeles, Pittsburgh oder San Francisco. Hinter Down & Derby steht ein Team um den Eventmanager Vince Masi, der in NY für Red Bull gearbeitet hat und u.a. DJs betreut.




Samstag, 17. Juli 2010
Bevor ich morgen über den Ruhrschnellweg skate, zum Wochenende noch zwei Memorabilia. T-Shirts wurden schon lange mit Werbung oder Slogans versehen. Schon 1948 trat Thomas Dewey für die US-Präsidentschaft an und druckte sein Motto "Dew it with Dewey" drauf. Ideale Werbeträger auch für alles rund um Roller Skates.

Ein T-Shirt, das aus der frühen Zeit des Rollschuhbooms der siebziger Jahre stammt, wirbt für den Jogger.

"The Jogger" war der erste Rollschuh mit Outdoor-Rollen unter einem Sportschuh und startete das Roller Skates Fieber.

Die Begeisterung fürs Roller Skating hatte Andrew Loyd Webber dazu inspiriert, sein Musical Starlight Express auf die Bühne zu bringen. Die Welt-Uraufführung fand am 27. März 1984 im Apollo Victoria Theatre in London statt. Das T-Shirt dazu soll wohl die Geschwindigkeit ausdrücken, mit der die Darsteller durch das Theater skaten.

Die deutsche Fassung in Bochum ist mit über 13 Millionen Besuchern seit 1988 das aktuell erfolgreichste Musical der Welt an einem Standort.

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Für diejenigen, die immer alles ganz ganau wissen wollen: Das gelbe T-Shirt ist hinten bedruckt und hat vorne über der Brusttasche ein "Sure-Grip International" Schriftzug. Das schwarze T-Shirt hat den Druck vorne.




Donnerstag, 15. Juli 2010

Seit dem 1. September 2009 gibt es ein spezielles Zusatzzeichen zu § 31 Abs. 2 StVO, mit dem Inline-Skater und Roller Skater ausnahmsweise Radwege, Fahrradstraßen und Fahrbahnen benutzten können. Sonst ist der nach der StVO der Bürgersteig die richtige Wahl, aber es muss auf andere Verkehrsteilnehmer Rücksicht genommen werden. Bis hin zu einer dem Fußgängerverkehr angepassten Geschwindigkeit.

Jedoch ist das Schild eine Seltenheit und kaum zu finden. Die nachlassende Begeisterung für das Inlineskaten hat seinen Teil dazu beigetragen, dass die Kommunen keine Veranlassung sehen, mit diesem Zusatzeichen Straßen oder Radfahrwege auch für Skater zu öffnen.

Das sah im April 2004 ganz anders aus. Bis zu dem Zeitpunkt, als der Vorschlag mit dem speziellen Skater-Zeichen in einem Arbeitspapier des Bundesverkehrsministeriums zum erstem Mal auftauchte, hatte Inline Skating von Jahr zu Jahr an Popularität gewonnen. Der Boom hatte eine Rasanz, mit der die deutsche Ministerialverwaltung und die Politik nicht mithalten konnte. So dauerte es über 5 Jahre, bis der Referentenentwurf in die Realität umgesetzt worden war. Selbst in der sonst als behäbig verschrienen Schweiz war man schneller. Dort ist seit 2002 die Benutzung von Radwegen mit Skates erlaubt. In unserem Nachbarland Österreich sind Radwege und innerorts Radfahrstreifen schon seit 1998 für Rollschuhfahrer geöffnet.

Eine generell Erlaubnis wäre auch in Deutschland der bessere Weg gewesen, aber hierzulande wird halt gerne mit Schildern hantiert. Nun liegt es an den Skatern vor Ort sich dafür einzusetzen, dass auf ausgewählten Straßen Skaten durch das Zusatzzeichen zugelassen wird. Damit das Zeichen kein Exot bleibt und mangels Nachfrage bei der nächsten Gesetzesnovelle wieder aus der StVO gestrichen wird.

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Dass der Skate auf dem Schild 3 Rollen hat, interpretiere ich einfach mal als Kompromiss zwischen den Inline Skates mit 4 Rollen und den Quad Skates, bei denen in der Seitenansicht nur 2 Rollen zu sehen sind.





Am 28. August heisst es wieder "Bounce, Rock, Skate, Roll" ab 22:00 Uhr im Huxley's Neue Welt in Berlin-Neukölln. Rollers Inc. veranstaltet zum 2. Mal in der legendären Location eine Roller Disco. Für Nightclubber, die auf Skates nicht so zurecht kommen, wird es ein Dancefloor ohne Rollen geben.