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Montag, 2. August 2010
Kryptonics Kryptos Old-School 62 mm
Wer seine Rollschuhe nach mehreren Jahren wieder reaktiviert, fragt sich, ob die Rollen noch brauchbar sind. Beim Schuh oder dem Gestell ist die Funktionsfähigkeit es klar zu erkennen, und wenn die Lager knirschen, fällt dies auf. Aber behalten die Rollen nach vielen Jahren noch ihre Elastizität? Dies kann ebenso beim Neukauf ein Aspekt werden. Es werden immer noch neue Rollen als "NOS" (new old stock) angeboten, die aus der Boomzeit des Roller Skating stammen.

Bei Polyurethane (PU), dem hauptsächlichen Material für Rollschuh- und Inlinerollen, gibt es verschiedene Herstellungsverfahren, die sich auch auf die Alterungsbeständigkeit auswirken. Ein wichtiger Punkt ist dabei eine trockene Lagerung ohne UV-Einwirkung. Meine Erfahrungen 20 Jahre alten Rollen von Markenherstellern wie Powell und Kryptonics sind gut. Auch PU-Achsgummis von 1987 haben auch noch ihre plastischen Eigenschaften behalten. Billige, qualitativ fragwürdige Rollen sind dagegen nach 20 Jahren Plastik-Sondermüll.

Farbveränderungen bleiben bei alten Rollen nicht aus. Die vormals leuchtenden Farben werden stumpf und teilweise fleckig. Das Aussehen sagt nichts über die inneren Werte aus. PU ist überraschend stabil. Das zeigen Freaks in den USA, denen die Optik der Skates so wichtig ist, dass sie auch vor dem Färben der Rollen nicht zurückschrecken.



Ich habe es noch nicht versucht. Vielleicht nehme ich mal einen alten Satz und verpasse den Rollen eine frische Farbe. Im Internet kann man lesen, dass diese Prozedur die Fahreigenschaften nicht merklich verändern soll.




Irgendwann Anfang der 80er Jahre habe ich dieses Foto bekommen. Es zeigt einen Roller Skate Rink in den USA.

Mir ist unbekannt wo und wann das Foto aufgenommen worden ist. Trotzdem weckt der "Traum in Blau" bei mir Erinnerungen an grandiose Stunden auf Rollschuhen und die Freude auf weitere.





Schon mal vorgemerkt: Am 5. September 2010 findet in der Innenstadt von Bremen der zweite autofreie Sonntag statt. Größer als im vergangenen Jahr mit Aktionsflächen im gesamten Innenstadtbereich. Das Programm wird in den nächsten Tagen vorgestellt werden. Für Skater ist sicher einiges dabei.






Zum Wochenbeginn gibt es nun regelmäßig hier einen Song, der Lust aufs Skaten macht. Heute "Oh Sheila von Ready for the World aus dem Jahr 1985.

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Man beachte die knackigen Drums des legendären Linn LM-1 Drum-Computers.




Sonntag, 1. August 2010
Gestern habe ich neue Rollen ausprobiert. Wobei man "neu" als "NOS" ("new old stock") bezeichnen würde. Die Sims Rink Snake hatten schon über 20 Jahre unbenutzt in meiner Rollenkiste gelegen. Eine Rarität, da hier drei Eurokisten mit Rollschuhrollen in der Ecke stehen, aber der Inhalt allesamt leichte bis extreme Gebrauchsspuren aufweist. Die meisten sind nur noch Erinnerungsstücke.


Damals wurden die Rollen vom Hersteller mit dem Versprechen angepriesen, aus besonders elastischen Polyurethane hergestellt worden zu sein. Sie sollten trotz der Härte von 97A auch auf rutschigen Flächen sehr griffig sein. Außerdem unempfindlich für Bremsplatten ("flat spots"), die bei harten Polyurethane-Rollen je nach persönlichem Skatestil und Untergrund leicht auftreten können. Die Rollen haben einen Durchmesser von lediglich 57 mm und sind 30,5 mm breit - ideal für "Funky Rhythm Skating".

Obwohl es Tom Sims und seinem Unternehmen nichts mehr nutzt, weil seit mindestens 15 Jahren keine Roller Skate Rollen dort produziert werden, kann ich bestätigen: Da ist was dran. Das merkt man schon in der Haptik im Vergleich zu anderen Rollen aus dieser Zeit. Gegenüber z.B. Tiger Claws von Vanguard oder Roller Bones mit 97A fühlen sich die Rink Snakes griffiger an. Man bleibt mit dem Finger eher "haften". Auf dem feinen Betonuntergrund der Bremer Eishalle Paradice war dies zu spüren. Grip ohne klebrig zu wirken. Wenn man den Rollschuh quergestellt hat, war klar die Härte von 97A zu hören, da die Rollen mit einem quietschenden Geräusch - und ohne "flat spotting" - locker über die Fläche geglitten sind.


Ich bin gespannt wie die Rollen sich im September in Hamburg schlagen, auf einem Belag aus beschichteten Holzplatten. Die Roller Bones mit 95A waren beim letzten Mal grenzwertig rutschig. Einziger Schwachpunkt ist die Farbe. Aus ursprünglich hellen Rollen ist ein Schmutzig-Beige geworden. Kein Hingucker.

Also eindeutig Kaufempfehlung. Was gar nicht so abwegig ist. Zur Zeit verkauft der Händler Todd Twist bei ebay UK einige Sätze Sims Rink Snake "NOS" in grün ("lime"), in der etwas älteren Version mit aufgedruckter Beschriftung statt des geprägten Logos, für umgerechnet 62 Euro inkl. Versand.

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(Derzeit von Todd Twist nicht bei ebay angeboten, da er unterwegs ist und sich nicht um die Abwicklung der Bestellungen kümmern kann - "THIS SHOP WILL BE TEMPORARILY CLOSED IN AUGUST")






Tanzstars wagten sich schon 18 Jahre vor Gene Kelly auf Rollschuhe. 1937 lieferten Fred Astaire und Ginger Rogers in dem Film Shall We dance?, deutscher Titel "Darf ich bitten?" , eine Tanznummer auf Roller Skates zum Gershwin Song Let's call the whole thing off ab. Nicht ganz so elegant wie Gene Kelly, aber bemerkenswert sicher auf der relativ kleinen Fläche und mit dem damaligen Quad Skates Equipment.





Als Superheld auf Rollschuhen das Böse bekämpfen. Das gibt es nur im Comic. Die Abenteuer von Skateman im Einsatz gegen Drogendealer wurden 1983, als der Roller Skating-Boom merklich abflaute, in dem kleinen kalifornischen Verlag "Pacific Comics" veröffentlicht.

Im Gegensatz zu dem Rocketeer aus dem gleichen Verlag, der es bis zur Verfilmung gebracht hat, war dem Skateman kein großer Erfolg beschieden. Die Zielgruppe der Story war unklar. Skater konnten mit Kampfkunst auf Rollschuhen wenig anfangen, und Superhelden-Fans fanden Roller Skates wahrscheinlich sehr albern. Nach einer Ausgabe war Schluß und 1990 schaffte es Skateman sogar an die Spitze einer Liste der schlechtesten Comics aus den vergangenen 25 Jahre.




Freitag, 30. Juli 2010

Zwei Jahre nach dem Rollerland in Hanau eröffnete im Oktober 1983 eine zweite Rollschuhdisco im Rhein-Main-Gebiet. Das "Roll on" in Wiesbaden. Mit dem zeitlichen Abstand von 27 Jahren kann man wohl sagen, dass die Bahn vom Stil her mehr "80er Jahre" war, als die anderen in Deutschland in dieser Zeit. Einen Einblick gibt das Video, aus dem wegen des Urheberrechts die Musik von Youtube entfernt worden ist.



Neoneffekte, die Farben Pink und Blau und ein sehr junges Publikum kennzeichneten die Atmosphäre.


Roll on Wiesbaden Rollerdisco Adlercenter - MyVideo

"Roll off" hieß es nach 4,5 Jahren für die Skater. Im Mai 1988 sahen 80er schon sehr alt aus und die Rollschuhbahn mit dem Flair der Zeit beendete die letzte Laufzeit.



Zu einer Re-Union-Party haben sich einige Fans 2008 getroffen.

ROLL ON Reunion Party 2008 from Tuff Dee on Vimeo.







Für alle, die schon mal bei einem alten Film mit Fred Astaire, Ginger Rogers oder Gene Kelly gedacht haben, wie es wohl aussehen mag, wenn diese begnadeten Tänzer ihre Körperbeherrschung und Ausdrucksstärke auf Rollschuhen ausleben würden. Ein absoluter Klassiker. Gene Kelly tanzt auf Roller Skates im Film It's Always Fair Weather, deutscher Titel "Vorwiegend Heiter". Die Rollschuh-Nummer zu dem Song "I Like Myself" gilt gleichzeitig als letztes großes Tanzsolo des damals 42-jährigen Gene Kelly in einem Film.

Fazit. Auf Quad Skates hätten diese Stars auch eine sehr gute Figur gemacht.